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Besuch in Kolomenskoje

Am vierten Tag unserer gemeinsamen Reise unternahmen wir einen Ausflug in das ehedem außerhalb Moskaus gelegene Kolomenskoje. Da wir etwas früher mit dem Bus abgeholt wurden, blieb uns sogar noch Zeit, einen kurzen Spaziergang über den Friedhof des Neujungfrauenklosters zu unternehmen, einen der ältesten Friedhöfe Moskaus und einen der berühmtesten, da auf ihm besonders viele bedeutende Persönlichkeiten aus der russischen Wissenschaft, Kunst und Politik bestattet sind.

Vom Kloster aus ging es dann weiter zum Stadtteil Kolomenskoje, der heute ein Freilichtmuseum ist. Kolomenskoje war einst eine prachtvolle hölzerne Zarensommerresidenz, angelegt von Dmitrij Donskoj und seinen Nachfolgern. Zu sehen sind heute mehrere Kirchen, darunter die Kirche der Gottesmutter von Kasan und die Christi-Himmelfahrtskirche, die besonders deshalb von Bedeutung ist, da sie die größte Zeltdachkirche Russlands ist. Leider ist sie nicht von innen zu besichtigen. Desweiteren sind mehrere Verwaltungsgebäude und ein Holzhaus Peters des Großen zu sehen, welches aus Archangelsk nach Kolomenskoje überführt wurde.

Uns wurde eine sprachlich und optisch eindrucksvolle Führung in historischem Kostüm zuteil. Die junge Führerin gab uns eine unvergessliche Schilderung des Lebens in Kolomenskoje zur Zeit Dmitrij Donskojs. Wir wurden von ihr auch durch mehrere Säle des kleinen Museums geführt, das man in den historischen Gebäuden untergebracht hat.

Zum Abschluss unserer Führung stand die Teilnahme an einer Bauernhochzeit auf dem Programm. Wir wussten nicht, was uns da erwarten würde und rechneten mit dem üblichen Touristenprogramm, wurden aber ziemlich überrascht, da wir selbst die Akteure in der szenischen Darstellung der Hochzeit sein sollten. Zu diesem Zweck hatte man eine Reihe von historisierenden Kostümen bereitgestellt. Wir wurden als Braut und Bräutigam verkleidet, sowie als die Eltern der Brautleute. Unter klangvollen Gesängen von volksliedhaftem Charakter wurde dann mit uns die Hochzeit zelebriert, wobei kleinere Textpassagen von uns selbst zu improvisieren waren. Zum guten Schluss der Feier wurden wir mit Bliny, den russischen Pfannkuchen und mit Kompott, einer Art russischem Saft bewirtet. Wir fanden besonders diesen Programmteil sehr unterhaltsam.

Von dort ging es dann zum Abendessen in ein gemütliches und besonders niveauvolles ukrainisches Restaurant, wo wir bei gutem und reichhaltigen Essen den Tag ausklingen ließen.

Anne Allen

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