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Verbandsfortbildung 2019

Im Rahmen der regelmäßigen Verbandsfortbildung besuchten wir am Freitag, 22.11.2019 auf Einladung der SPD-Fraktion den Bayerischen Landtag. Begrüßt wurden wir sowohl vom Stellvertretenden Landtagspräsidenten Markus Rinderspacher als auch von der SPD-Bildungsexpertin Margit Wild, die sich sehr viel Zeit nahmen, mit den Verbandsmitgliedern ins Gespräch zu kommen und unsere Anliegen sehr wohlwollend aufnahmen. Anlass des Besuchs war ein vorangegangener Vorstoß von Herrn Rinderspacher im Bayerischen Landtag, der eine Stärkung des Russischunterrichts in Bayern forderte (Rundschreiben 1/2019). 

Im Gespräch wurde sehr deutlich, dass man der Situation des Russischunterrichts seitens der SPD-Fraktion sehr kritisch gegenüber steht und gerne bereit wäre, diese zu verbessern. Dass dies an unterschiedlichen Stellen scheitert, haben wir sicherlich nicht zum ersten Mal gehört; leider werden die nun anstehenden Sparmaßnahmen gewiss nicht dazu beitragen, irgendetwas zu ändern. Voll Stolz verwies Rinderspacher auf die angelaufene Änderung der Reisekostenregelung für die Begleitlehrkräfte beim Schüleraustausch. Der ihm unbekannte Pferdefuß liegt dabei darin, dass den Schulen ein festes Budget zugewiesen wird, aus dem sie alle Aktiven bedienen sollen. Manche Schulen bräuchten deutlich mehr Geld, andere weniger oder nichts.  Ein Ausgleich zwischen den Schulen ist nicht vorstellbar. Die Schulleitungen sind gehalten, jene Begegnungen zu streichen, deren Kosten man nicht decken kann. Und wieder werden kleinere Austauschmaßnahmen das Nachsehen haben.

Nach dem Mittagessen verlegten wir unseren Tagungsort ins Bayerische Kultusministerium, wo uns Herr MR Robert Gruber zum zweiten Teil des Tages begrüßte.

Als erste Referentin wartete auf uns nach der turnusmäßigen Mitgliederversammlung  Frau Schibarowa vom Lehrstuhl für Slawistik and der LMU München. Leider wirkte das von Frau Schibarowa verfasste und vorgestellte neue Lehrbuch der russischen Sprache „Davaj pogovorim! Band 1“, veröffentlicht im Schmetterling Verlag, aufgrund seiner Konzeption und Inhalte merkwürdig antiquiert, stereotyp und wenig geeignet für den schulischen Unterricht.

Frau Dilyana Velcheva vom Circon-Verlag München stellte als nächste Referentin die neue Reihe von russischen Lernkrimis ihres Hauses vor, die sie offensichtlich mit viel Herzblut initiiert hat. Das lebendige und motivierende Konzept dieser Kurzkrimis bzw. Kurzgeschichten gefiel den Anwesenden, allerdings teilten sie die Einschätzung des Verlags nicht, dass darunter auch Lesestoff auf dem GER-Niveau A1 zu finden ist.

Frau Mages‘ Beitrag stand als letzter auf der Agenda. Die damals bevorstehende Flug- und Transsib-Reise nach Sibirien (Moskau – Ekaterinburg – Novosibirsk – Krasnojarsk – Listwjanka am Baikalsee – Irkutsk – Moskau) erläuterte sie kurz und traf mit den Teilnehmerinnen Absprachen für die geplante Erstellung von Unterrichtsmaterialien. Diese Materialien sollen helfen, eine nicht zu erwartende Lehrbuchreihe für Russisch nach dem neuen Lehrplan plus zu kompensieren.

Nach einem abwechslungsreichen Tag dominierte die Vorfreude auf ein Wiedersehen in Dillingen.